KULTURHAUS ST.ULRICH
1999 - 2000
Dieses Kulturhaus steht in einem sehr kleinen ländlichen Ort und hat unerwarteter Weise mit hohem Anspruch ein großes, überregionales Kulturprogramm anzubieten, das gleichermaßen die Veranstaltung von Konzerten als auch Ausstellungen verschiedenster Art beinhaltet.
Zwischen vier schwere, feste Eckpfeiler mit einer Oberfläche aus unzähligen, hellgrau glasierten Tontafeln sind Scheiben leichter Holz- und Glaskonstruktionen gespannt, deren schräg gestellte Glaslamellen, schützend über dem roten Holz, den Eindruck einer leicht flirrenden Oberfläche erzeugen.
Der Innenraum wird mit Tragwerken feiner, geschwungener, roter Holzlamellen auf schwarzem Grund überwölbt, die von Lichtstreifen in Stahlfachwerkkonstruktionen unterbrochen sind. Mit dem Zutritt vom oberen Foyer in den Saal eröffnet sich für die Besucher deshalb ein rundum wirkendes Netzwerk aus Lichtfeldern und rötlich getönten Flächen. Die Form des Gebäudeinneren mit seinen kaskadenartig fallenden Galerien folgt nicht nur der Landschaft mit dem hügeligen Fließen ihrer Weinhänge, sondern entstand auch aus dem Wunsch, ein ganz besonderes Flair und durch die Geometrie selbst sowie die Materialien eine ausgezeichnete Akustik für den hohen, inneren Luftraum zu schaffen. Die Galerien eröffnen zudem eine schleifenförmige Wegeführung der Ausstellungen bis hinunter zu einer Bühnenfläche zwischen den fest ummauerten Ecken.